… Tauchen dort wo der Pfeffer wächst, und das ist nicht ab-wertend gemeint.

In den Gewässern der indonesischen Insel Sulawesi gibt es für mich den absolut größten Artenreichtum der maritimen Fauna unter Wasser. Einige der besten Tauchplätze sind im Umfeld von Manado die Bunaken, Lembehstrait und die Insel Banka. Weiter in den Norden von Sulawesi befinden sich die Sangihe Inseln. Ein sehr interessanter Tauchplatz ist vor Ort ein aktiver UW-Vulkan. Es blubbert überall und wenn man die Vulkansteine berührt merkt man erst wie heiß es hier ist. Ebenso ist die Wassertemperatur ziemlich erhöht.

 

In Richtung Osten kommt man in ein neues Tauchparadies der Molukkensea / Halmahera mit seinen 399 Inseln. Auf einigen Inseln wird seit der Kolonialzeit und bis heute noch Pfeffer angebaut, daher der einleitente Ausspruch, dort wo der Pfeffer wächst…Touristisch ist dieses Gebiet kaum erschlossen, es gibt nur eine Tauchbasis, keine Unterkunftmöglichkeiten und daher ist diese Region nur mit einem Expeditions-Tauchschiff zu bereisen. Dabei werden immer wieder neue Tauchplätze entdeckt. Die gesamte UW-Welt ist tatsächlich großartig, die Weich- u. Hartkorallengärten gibt es in allen Farben und Größen. Ein großer Fischreichtum ist gegeben und es gibt unzählige Kleinstlebewesen edemischer Art zu bewundern.

 

2011 konnte ich gemeinsam mit meinem langjährigen Freund und Tauchpartner Herbert Frei und seiner Gattin Helma – seit über 40 Jahren UW-Fotografen und Buchautoren von Reise-, UW-Foto Fachbüchern – eine über vierwöchige Tauchtour durch das Gebiet Halmahera machen. Abgesehen von unsere Tauchtour mit 100 Tauchgängen und sehr schönen Fotos in gigantischer Stückzahl gab es für uns ein weiteres großes Erlebnis.

 

Es war dies eine persönliche Einladung des gebietsansässigen Bupadi (Regierungschef) zu einem Kulturabend. Am selben Tag des Festes ging der Bupadi mit seiner Tochter und seinen Bodyguards auf das Tauchboot. Gemeinsam unternahmen wir einen ganztägigen Tauchturn. Das abends stattfindende Fest erfolgte zu unseren Ehren und es wurden alle Tauchgäste, die Schiffsbesatzung und der Eigner eingeladen. Ebenso waren Regierungsmitglieder der umliegenden Inseln anwesend und hatten gemeinsam mit ihren Kulturvereinen diesen festlichen Abend organisiert. Die Gesamtanzahl der Teilnehmer mit Tanzgruppen, Gästen mit Kindern, Presseleuten betrug über 120 Personen. Abgehalten wurde diese Veranstaltung in einem Kulturhaus alten Stils aus Holz gebaut, nur mit einen großen Raum nach außen hin ins Freie geöffnet.

 

Gestanden ist dieses Haus in einem sehr schönen tropischen Regenwaldgebiet. Nach der Begrüßung und den umfangreichen Ansprachen einiger Politiker sowie unseren persönlichen Vorstellungen, folgten die üblichen Rituale bzw. die indonesischen, heimischen Bräuche wie Körper- und Fußwaschung, Tanzvorführungen, Singen etc. Danach gab es einen großen Presseempfang für uns Reiseteilnehmer mit Fototermin.

 

Dabei kam zum Ausdruck, dass ich der erste österr. Gast in dieser Molukkenregion bin. Man sprach mir als Anerkennung eine Einladung zum Wiederbesuch mit einem zweiwöchigen Tauchturn aus. Nach dem Festprogramm gab es das Abendessen, bestehend aus einheimischen Speisen, welche uns zum Teil unbekannt waren und in fünf bis sieben Speisegängen serviert wurden.

 

Die Festlichkeiten gingen danach langsam dem Ende zu, es war zwischenzeitlich früh am Morgen. Das Fest war wunderschön, jedoch ein anstrengender Abend, jeder Einheimischer wollte mit einem trinken, sprechen und ein gemeinsames Foto machen. Nach Verabschiedung fuhren wir mit den Politikern in Regierungsautos im Convoy mit Polizeibegleitung zum Hafen wo unser Schiff ankerte.

 

Abschließend sei gesagt, dass die abendliche Show, mit den vielen Ansprachen und den Presseterminen etwas pompös war. Aber siehe da, am übernächsten Tag erschien in der Gebietspresse ein fotografischisch und textlicher sehr guter gestalteter zweiseitiger Bericht, über den wir uns schlussendlich sehr gefreut haben. Jeder bekam zur Erinnerung ein Exemplar dieser Zeitung.

 

Es gäbe noch viel über die taucherischen Aktivitäten zu berichten, dieses das nächste Mal.


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